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Tot oder Lebendig –

Für Tierrechte und Naturschutz. Gegen die von EU Kommissar Karmenu Vella geführte IGA Liste mit Nutria, Waschbär und Marderhund daraufEigentlich lieber tot. Brüssel lässt keinen Raum für Interpretationen: Alle auf der IGA Fahndungs- Liste aufgeführten Neobioten sollen restlos ausgerottet werden. Das heißt für die Nutria: Selbst wenn nicht schon gleich morgen bundesweit Hobbyjäger und Schädlingsbekämpfer ausrücken, um Coypus auszumerzen, ist die Situation trotzdem brenzelig. Ist die Nutria schaedlich? Ist sie nicht.

Als Invasive Gebietsfremde Art −  kurz IGA − klassifiziert, fällt die Nutria nicht unter das Jagdgesetz und ist damit sprichwörtliches Freiwild. Als IGA gibt es für die Nutria keine Schonzeiten, kein Hegegebot und keinen Schutz vor unwaidmännischen Tötungs-Praktiken.

Beispiel aus der Praxis

nutriaktiv schlagfalle zur dirkten Tötung von Nutria nach IGA EU RichtlinienKürzlich habe ich mich mit einem Nachbarn unterhalten: Der gute Mann erinnerte sich daran, wie eine mehr oder weniger handzahme Nutria von einem Jäger zunächst mit der Falle gefangen und dann ertränkt wurde.

nutriaktiv. Die Nutria Lebendfalle wird auch für ähnlich große Tiere wie Waschbären eingesetzt. Nach dem Fang Tötung der Tiere mit kleinkalibriger Waffe,Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um eine Reusen- oder Käfigfalle handelte. Das eingekäfigte Tier wurde durch gewaltsames unter Wasser drücken am Auftauchen gehindert. Die Verwaltung hätte die Entfernung der Nutria angeordnet, meinte der Nachbar. Gängige Praxis ist ansonsten, die gefangene Nutria durch das Gitter der Falle mit kleinkalibriger Waffe zu erschießen. Alternativ Schlagfalle mit allen Risiken eines langsam-qualvollen Todes. Mehr zu diesem unappetitlichen Thema im Kapitel Hobby-Jäger.

Handlungsdruck & Aktionismus

Selbst der engagierteste Nutriafreund kann nicht überall sein, wo Biotop-Brutalos die EU IGA Richtlinie in die Tat umsetzen. Das unwaidmännische, tierschutzkritische Töten von Nutrias unterliegt mit Inkraftsetzung der scharfmacherischen Verordnung nicht länger dem Ermessen mehr oder weniger paragraphenbeflissener Verwaltungsmenschen − der EU-seitig aufgebaute Handlungsdruck wird sich früher oder später aktionistische Ventile suchen!

Trügerische Ruhe

Es kann schon sein, dass deine persönliche Nutria heute noch im Teich paddelt … aber was ist morgen und was ist an 1000 möglichen anderen Orten? Vielleicht stellt gerade jetzt während du im Internet darüber liest, jemand seine Falle auf oder schießt die Nutria aus der Landschaft. Schließlich verlangt die IGA Liste genau das …  Darum ist es wichtig, jetzt zu handeln bevor es morgen auch für deine Nutria zu spät ist.

IGA Liste Europäische Union Invasive Gebietsfremde Arten bedroht Nutria. Nutriaktiv verlangt Memorandum

Zweifelhaftes Vorhaben

In Zeiten, in denen die Natur und mit ihr die Arten durch Ressourcenraubbau, Monokulturen, Monsanto, Bayer & Co. bedroht und belastet ist, scheint das kompromisslose Ausrottungs-Konzept unpassend. Es scheint einigermaßen absurd, dass ausgerechnet die unter den Bedingungen des Klimawandels, der Urbanisierung und der weltweiten Mobilität robusten Überlebensexperten für ihren Anpassungserfolg bestraft werden – wer weiß, ob wir sie nicht eines Tages noch brauchen?

Europa der Konzerne?

Im Feld der Biodiversität, des Naturschutzes und der Biosphären-Entwicklung ist die Europäische Kommission für Biodiversität DG ENV schlecht beraten, wenn sie sich von Agrarindustrie, Infrastruktur und Jagdverbänden fremdsteuern lässt. Es mag noch mehr Ein- und Mitwirkende mit partikulären Interessen geben, aber diese drei sind schon einmal identifiziert. Erstaunlicherweise geht hinsichtlich der eigenartigen Verschmelzung wirtschaftlicher und artenschützerischer Argumentation keine Welle der Empörung durch die Naturschutz-Szene. Vielleicht weil die im Schatten von IS und Syrien zusammengeschusterte Liste erst jetzt bekanntgeworden ist. Viele haben den Schuss wohl noch nicht gehört. Vielleicht hat Brüssel auch den einen oder anderen Experten mit einem Forschungsauftrag gefällig gemacht.

Europa der Bürokraten?

Statt die in Europa erfolgreichen Arten  unterschiedlos platt zu machen, sollten die Entwicklungen regional und Biosphären-spezifisch betrachtet und bewertet werden. Einzelfall-Strategie statt europaweite Ausrottung. Es gibt keine zusammenhängende europäische Biosphäre. Die Geologien, Niederschlags- und Temperaturzonen sind so unterschiedlich, dass es eine europaweite Gesamtlösung nicht geben kann. Beim One-fits-All handelt es sich um einen verwaltungsnahen statt naturnahen Denkansatz. Brüssel ist wieder einmal auf dem Weg, einen Präzedenzfall für totalitäre Bürokratie zu schaffen.

Mal die Franzosen machen lassen?

Dass wahrscheinlich gerade Frankreich bei der Nutria-Klassifizierung seine Finger im Spiel hat, ist für jeden, der sich mit europäischen Wildtier-Managment beschäftigt, am Ergebnis ablesbar. Diese Tatsache ist insofern bedenklich, als ausgerechnet in Frankreich der Einfluss der immens großen und aktiven Jägerschaft auf Tier- und Naturschutz besonders groß ist. Die Standards sind entsprechend niedrig. Speziell die Nutria wird in oftmals tierquälerischer Weise verfolgt und zum Spaß und Zeitvertreib mit Flinte und Jagdbogen verfolgt. Kurz: Charly, Eifelturm und Baguette sind okay, aber diese Art von Franzosentum braucht keiner!

Stellungnahme aus dem Naturschutz

Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. schreibt auf seiner Webseite (Zitat):

Die EU-Verordnung Nr. 1143/2014 hat zum Ziel die Ausbreitung bereits eingeschleppter, invasiver Arten einzuschränken und eine weitere Einschleppung neuer Neobiota zu verhindern. Die praktische Umsetzung der vorgeschriebenen Kontroll- und Beseitigungsmaßnahmen ist allerdings schwierig und in einigen Fällen eher kritisch zu betrachten. So macht eine Bejagung des Waschbären in Deutschland beispielsweise keinen Sinn, da die Tiere auf Bejagung mit einer erhöhten Fortpflanzungsrate reagieren und der Waschbär auch nicht wirklich eine Bedrohung für heimische Tierarten darstellt.

nutriaktiv: EU Kommissar Karmenu Vella aufhalten und Nutria retten. Petition unterschreiben.Konkret schreibt die Verordnung auch vor, dass die bisher 37 gelisteten Arten von Zoos und Privatleuten nicht mehr gehalten werden dürfen, womit eine Ansiedlung von Gefangenschaftsflüchtlingen verhindert werden soll. Insgesamt stellt die EU-Verordnung zwar einen guten Ansatz dar, doch fehlt es in vielen Fällen an der praktischen Umsetzbarkeit und auch die Auswahl der Arten scheint nicht unbedingt schlüssig.